Beitrag vom 04.09.2020

Lebensfreude spüren

Eine liebe Freundin hat mir vor ein paar Tagen ein Bild mit folgendem Text zugeschickt:

"Leben ist das mit der Freude und den Farben – nicht das mit dem Ärger und dem Grau"

Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Im Moment fällt es mir etwas schwer, Freude zu empfinden. Natürlich weiß ich, dass es viel angenehmer ist, Freude am Leben zu haben. Nur – wie schaffen wir es, Freude in unser Leben zu bringen?

Ein Anfang könnte sein, sich selbst (vielleicht im Spiegel) und anderen zuzulächeln. Dadurch kann sich die Stimmung schon verbessern.

Wir können uns jeden Tag bewusst machen, wofür wir dankbar sind. Nichts ist selbstverständlich, wie wir in der jetzigen Zeit erleben. Wir spüren gerade, wie wichtig soziale Kontakte für uns sind, zusammen zu sitzen, gemeinsam zu feiern, miteinander zu essen, sich zu unterhalten oder sich zu umarmen. Seien wir dankbar, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, Strom, fließendes Wasser, Heizung und genug zu essen. Jeden Tag zur Arbeit oder in die Schule zu gehen, ist auch nicht selbstverständlich. Freuen wir uns, wenn wir in Urlaub fahren, ein Konzert besuchen oder ins Restaurant gehen können. Genießen wir die wohltuende Wirkung der Natur, die Freude an Bewegung und ein gutes Gespräch mit Freunden.

Wenn wir uns mit Menschen umgeben, die uns guttun und wir uns möglichst oft an schönen Orten aufhalten, dann fühlen wir uns wohl und können uns daran freuen. Unsere Wohnung können wir uns – auch mit wenig Geld – farbenfroh und gemütlich einrichten. Entscheiden wir uns dafür, möglichst oft die schönen Momente in unserem Leben zu genießen, z.B. eine kleine Pause im Alltag, den Sonnenstrahl, der uns trifft, ein paar Minuten einen Vogel oder ein Eichhörnchen zu beobachten, ein schönes Lied im Radio bewusst hören, ein gutes Mittagessen, eine Tasse Cafe…. Es sind die Augenblicke, die unser Leben bereichern und an die wir uns später erinnern.

Es kommt auf unsere innere Einstellung an und wie wir über uns selbst denken. Können wir uns mit allen Stärken und Schwächen annehmen? Sind wir mit uns selbst nachsichtig, geduldig und können wir uns unsere Fehler verzeihen? Sind wir mit uns und unseren Entscheidungen zufrieden? Sind wir in unserer Mitte? Dann können wir auch andere so annehmen, wie sie sind und müssen diese nicht bewerten und verurteilen. All dies bringt uns zu mehr Gelassenheit und Lebensfreude.

Erinnern wir uns noch daran, was uns als Kind Freude gemacht hat? Bei Regen rausgehen und in jede Pfütze springen? Im Herbst das trockene Laub mit den Füßen wegkicken? Kaulquappen fangen? Auf Bäume klettern? Was hat richtig Spaß gemacht? Ich wette, allein die Erinnerung daran, zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Machen wir das doch einfach ab und zu mal wieder. Wer hindert uns daran? Auch eine andere Eigenschaft aus unserer Kindheit haben viele verlernt: neugierig zu sein. Auch das macht Spaß und hält uns lebendig. Neues wagen, neue Wege erkunden und unsere Mitmenschen durch Fragen, Beobachten und Zuhören neu entdecken. Das erweitert unseren Horizont, wir bleiben lebendig und offen.

Lasst uns Glücksmomente sammeln und Freude ins Leben bringen!