Beitrag vom 23.12.2021

Mutter Erde und Frau Sonne

Die Geschichte spielt zu der Zeit, als die Erde noch kalt und leer war.

Eines Tages sprach Mutter Erde Frau Sonne an und bat sie, doch etwas näher zu kommen, um die Erde zu wärmen, damit die Samen keimen können und sich auf der Erde Leben entwickeln kann. Frau Sonne fragte zurück, warum sie das tun sollte. Mutter Erde erklärte ihr, dass sie gemeinsam so viel Gutes bewirken könnten, wenn z.B. Pflanzen wachsen und sich weiteres Leben entwickeln würde. Frau Sonne hatte Bedenken, dass sie mit ihren Strahlen die Erde verbrennen könnte, wenn sie ihr zu nahekommt. So überlegten beide eine ganze Weile und suchten nach einer Lösung, wie sie sich gegenseitig helfen könnten. Eines Tages hatten sie eine mögliche Lösung gefunden:

Frau Sonne näherte sich Mutter Erde ganz langsam und wärmte sie mit ihren Strahlen. Licht und Wärme breiteten sich langsam auf der Erde aus. Die Dunkelheit musste weichen und die in der feuchten Erde ruhenden Samen begannen zu keimen. Mutter Erde jubelte und sang ihre schönsten Lieder, um die Sonne noch näher heranzulocken. Frau Sonne hörte die Freude der Erde, ihr Herz wurde weit und sie kam langsam immer näher. Es wuchsen die ersten Pflanzen auf der Erde. Frau Sonne freute sich über die vielen Farben, die sich nun auf der Erde zeigten. Durch die Zusammenarbeit zwischen Erde und Sonne wurde die Erde bunt und mit Leben gefüllt. Aber plötzlich bemerkte die Sonne, dass die Pflanzen die Köpfe hängen ließen. Schnell begann sie ihren Rückzug. Mutter Erde rief ihr zu „Bitte geh langsam, sonst muss hier alles sterben.“ Ganz langsam zog sich dann Frau Sonne wieder zurück. Die Tage wurden wieder kürzer, es wurde kälter. Die Pflanzen zogen sich in die Erde zurück. 

Im Laufe der Zeit kamen Menschen auf die Erde und auch sie gewöhnten sich an den Rhythmus der Jahreszeiten. Im Winter ziehen sie sich gerne in ihre Häuser zurück und sammeln Kräfte, um im Frühjahr wieder aktiv zu werden. Sie sind soziale Wesen, die gerne in Gemeinschaft mit anderen leben. Aber auch sie brauchen den Wechsel zwischen mehr oder weniger Nähe. Es tut ab und zu gut, mit sich alleine zu sein, um zu reflektieren und sich auszuruhen.

Vorankündigung: Sa, 29.01.22, von 14:00-16:00 Wir treffen uns draußen in einer kleinen Gruppe und philosophieren über die Selbstliebe: Was ist der Unterschied zwischen Egoismus und Selbstliebe? Was bedeutet "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst?" Wie kommen wir zur Selbstliebe und was bewirkt sie?

https://www.kolibris.info/privatpersonen/veranstaltungen-workshops/


Diese Woche bekam ich eine zweite schöne Geschichte geschenkt „Wieviel wiegt eine Schneeflocke?“.

Es war Winter und es schneite, eine Wildtaube saß auf einem Baum und schaute zu. Da kam eine Tannenmeise und fragte die Wildtaube „Wieviel wiegt eine Schneeflocke, was denkst Du?“ Die Wildtaube überlegte und sagte dann „Eine Schneeflocke ist so leicht, sie wiegt nichts“. „Das dachte ich auch“, sagte die Tannenmeise, „aber dann habe ich beobachtet, wie die Schneeflocken auf einen Ast fielen. Ich habe sie gezählt, es waren Millionen. Dann kam noch eine einzelne Schneeflocke und der Ast brach.“ Die Tannenmeise flog weiter und die Wildtaube blieb nachdenklich sitzen. „Vielleicht fehlt nur die Stimme eines einzigen Menschen, damit es Frieden in der Welt gibt“, dachte sie, „was für eine tolle Geschichte“. 

Mein größter Wunsch ist, dass alle Menschen sich mit ihren Herzen verbinden, zusammenhalten und Frieden schaffen. Zusammen können wir das erreichen und jede einzelne Schneeflocke und jeder einzelne Mensch ist entscheidend.