Beitrag vom 06.11.2021

Vertrauen

Hierzu einfach mal ein paar Beispiele:

Ein Schüler vertraut darauf, dass er die Prüfung bestehen wird – er hofft, dass er sie besteht.

Ein Kind vertraut seinen Eltern – es verlässt sich darauf, dass sie es gut versorgen.

Ein Mensch vertraut einem anderen Menschen – er glaubt an dessen Ehrlichkeit.

Ein Artist vertraut seinem Partner – er kennt ihn, sie trainieren regelmäßig miteinander und er weiß, dass der andere sein Bestes gibt.

Ich vertraue meinem Herz, meiner Intuition und meinen Fähigkeiten aufgrund meiner Erfahrungen.

„Vertrauen ist der Kitt, der menschliche Beziehungen zusammenhält“ habe ich irgendwo gelesen. Das ist sicher richtig.

Aber wie entsteht Vertrauen? Wir machen in unserem Leben Tausende von Erfahrungen. Haben wir schon von Kindheit an überwiegend Menschen um uns, die ehrlich und fair mit uns umgehen und zudem noch unseren Selbstwert steigern, dann werden wir auch anderen Menschen erst mal Vertrauen entgegenbringen. Wer öfter gegenteilige Erfahrungen gemacht hat, wird wohl eher ein misstrauischer Mensch werden. Es ist auch möglich, dass aus einem vertrauensvollen Menschen ein misstrauischer wird und umgekehrt. Wir lernen also aus unseren Erfahrungen. 

Dann gibt es auch noch das sogenannte Urvertrauen. Es gibt Menschen, mit einem starken, unerschütterlichen Urvertrauen. Egal, was passiert, sie vertrauen einer größeren Kraft und sind davon überzeugt, dass alles einen Sinn hat und so wie es ist, gut ist.

Einige Psychologen vertreten die These, dass das Urvertrauen in den ersten Lebensmonaten entsteht und später nur schwer wiederaufzubauen ist, wenn es zerstört wurde. Jeder kann aber sein Selbstwertgefühl steigern und sich anderen gegenüber ehrlich, authentisch und fair verhalten. Dadurch wird er auch solche Menschen in sein Umfeld ziehen und kann zu diesen Menschen Vertrauen aufbauen. Was wir aussenden, kommt zu uns zurück und jede Aktion bewirkt eine Reaktion. Wir sprechen hier nicht nur von unserem Verhalten, sondern auch von unseren Gedanken, Gefühlen und Erwartungen.

Erlebt jemand, dass er auch mit Krisen umgehen kann und vielleicht sogar die Chance in einer Krise sieht, dann wird auch sein Selbstvertrauen gestärkt.

Sich und anderen zu vertrauen, erfordert Mut, denn das Risiko, dass es schiefgeht, besteht immer. Es bedeutet auch, Ängste loszulassen und sich verletzlich zu zeigen. Vertrauen bewegt sich zwischen Wissen und Nichtwissen, zwischen Sicherheit und Unsicherheit. Und Vertrauen beruht immer auf Gegenseitigkeit. 

Misstrauische Menschen sagen oft „Es ist besser ich vertraue niemandem – auch nicht mir selbst. Wenn ich immer vom Schlimmsten ausgehe, dann werde ich nicht enttäuscht.“ Ja, das kann man so machen. Für mich ist das keine Option. Ich habe mich entschieden, mir, den Menschen und dem Fluss des Lebens zu vertrauen. Wenn es mal schiefgeht, dann kann ich damit umgehen, das weiß ich aus Erfahrung. Ich erlebe momentan, dass mich Klarheit und Achtsamkeit zu innerem Frieden und Vertrauen führen. Ich wünsche mir für Euch, dass Ihr das auch so erleben dürft.